Auch für das Ausbildungsjahr 2024/2025 hat der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) eine Umfrage zur Ausbildungs- und Fachkräftesituation in den Unternehmen der Landesverbände durchgeführt. Insgesamt haben 63 Unternehmen aus allen Landesverbänden an der Umfrage teilgenommen.
Der Anteil der befragten Unternehmen, die nach Bedarf ausgebildet haben, liegt wie im Vorjahr bei 76 %. Der Anteil der Unternehmen, die Auszubildende zunächst befristet, dann unbefristet übernommen haben, sank von 33 % auf 25 % und liegt damit wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Nicht übernommen wurden 25 % der Auszubildenden im Vergleich zu 13 % im Vorjahr, was fast einer Verdoppelung entspricht.
Der Anteil der Auszubildenden, die ihre Ausbildung abbrachen, stieg weiter von 44 % auf 56 %. Dies passierte meist im ersten Ausbildungsjahr und betrifft die Berufsbilder Packmitteltechnologe, Maschinen- und Anlagenführer sowie die Industriekaufleute am stärksten.
Die am häufigsten genannten Gründe für einen Ausbildungsabbruch sind: Die falsche Berufswahl, kein Interesse am Beruf, persönliche Gründe und schlechte schulische Leistungen sowie Fehlverhalten. Die am häufigsten genannten Ausbildungshemmnisse sind: Keine Ausbilder im Betrieb sowie fehlende technische Einrichtung. Bei mehreren befragten Unternehmen gibt es keinerlei Ausbildungshemmnisse.
79 % der Unternehmen lagen keine geeigneten Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze vor, bei 38 % gingen gar keine Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze ein. Mehrere befragte Unternehmen konnten jedoch auch in diesem Jahr alle Ausbildungsplätze besetzen.
Die meisten Unternehmen planen den klassischen Tag der offenen Tür (32 %), auf Platz zwei liegt die Maßnahme Azubis werben Azubis mit 18 %. Gute Erfahrungen gemacht haben die meisten Unternehmen mit Schulkooperationen und Messen (jeweils 22 %), wie auch im Vorjahr. Social-Media (14%) hat Praktika mit 12 % überholt. Um attraktiv für Auszubildende zu sein, nutzen 75 % einen einfachen Bewerbungsprozess, 67 % zusätzliche Unterstützungsangebote und 63 % selbständige Azubi-Projekte. Auch der Mobilitätszuschuss ist mit 54 % beliebt.
Die Gewinnung von Fachkräften ist für 81 % der befragten Unternehmen auch in diesem Jahr nur schwer möglich, verglichen mit 69 % im letzten Jahr. Der Fachkräftemangel wird bei den meisten Unternehmen zusätzlich durch das Ausscheiden von Fachkräften aufgrund des Renteneintritts verschärft. Die stärksten Folgen sind eine höhere Arbeitsbelastung der Mitarbeiter sowie steigende Personalkosten.
An- und Ungelernte können von der Hälfte der Unternehmen hingegen problemlos besetzt werden, bei ebenfalls der Hälfte der Unternehmen besteht kein Bedarf nach Ingenieuren oder BA- und MA-Absolventen.
Genau zwei Drittel aller befragten Unternehmen sind durch die Nichtbesetzung ihrer offenen Stellen für Fachkräfte in ihrer aktuellen Geschäftstätigkeit etwas oder sehr beeinträchtigt. Um den Fachkräftemangel zu kompensieren, planen die meisten Unternehmen die Qualifizierung von Quereinsteigern (29 %) sowie eine Automatisierung und Rationalisierung (29 % im Vergleich zu 18 % im Vorjahr). Auch Mehrausgaben im Personalmarketing sowie die Umorganisation innerhalb des Unternehmens stehen im Fokus (jeweils 24 %).
32 % verteilen die Aufgaben auf andere Mitarbeiter, wenn Stellen länger unbesetzt geblieben sind. Bei 30 % aller befragten Unternehmen bleiben die Stellen weiterhin ausgeschrieben. 16 % haben keine langfristig unbesetzten Stellen, 14 % kaufen Leistungen extern hinzu.
Diese und weitere detaillierte Ergebnisse der Umfrage entnehmen Sie bitte der grafischen Auswertung im Download.
Ausbildungsplatzumfrage 2024–2025: Grafische Auswertung
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Melanie Erlewein
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Bildung
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