Am 26. April 2021 trafen sich Experten von Verbänden, Unternehmen und Kammern zu einem virtuellen Workshop zur Voruntersuchung Neuordnung Ausbildungsberuf Mediengestalter/in Digital und Print. Es wurde diskutiert, ob das mehrfach differenzierte Strukturmodell mit drei Fachrichtungen und drei Wahlqualifikationen-Auswahllisten noch zeitgemäß ist, welche Berufsprofile in der Praxis benötigt werden und ob eine stärkere Differenzierung in Digital und Print erforderlich ist.
Letzte Aktualisierung 2007
Im Mai 2020 wurde das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der Voruntersuchung zu einer möglichen Novellierung der Ausbildungsordnung Mediengestalter/in Digital und Print beauftragt. Die letzte grundlegende Änderung des Ausbildungsberufes erfolgte 2007. Seitdem haben sich technologische und arbeitsorganisatorische Abläufe geändert. Daher haben bvdm und ver.di zusammen mit dem ZFA eine Voruntersuchung initiiert.
Nicht genutzte Wahlmöglichkeiten
Die doppelt strukturierte Ausbildungsordnung in Fachrichtungen und Wahlqualifikationen ermöglicht eine passgenaue Ausbildung in den Unternehmen. Laut ZFA-Statistik zur Berufsausbildung und Fortbildung 2020/2021 sind die Ausbildungsverhältnisse der drei Fachrichtungen „Beratung und Planung" mit 2 Prozent, 9 Prozent in „Konzeption und Visualisierung" und 89 Prozent in „Gestaltung und Technik" sehr ungleich verteilt. Und bei den prüfungsrelevanten W3-Qualifikationen wählen 85 Prozent aller Auszubildenden nur aus 3 Modulen von 24 aus, wie eine Erhebung des ZFA mit den Kammern zur Sommer-Abschlussprüfung 2019 ergab.
Mehr Übersicht und schlankere Struktur
Ist die Struktur also zu kompliziert angelegt? Rückmeldungen aus Unternehmen, Berufsschulen, Kammern und Prüfungsausschüssen zeigen, dass häufig die Ausbildungsbetriebe und die Auszubildenden von der Vielfalt irritiert sind und daher die Möglichkeiten der passgenauen Ausbildung nicht nutzen. Allgemein wird eine übersichtlichere und verschlankte Struktur gewünscht.
Abschluss Voruntersuchung Ende 2021
Bis Ende 2021 will das BIBB die Ergebnisse der Voruntersuchung einer möglichen Novellierung des Mediengestalters Digital und Print vorlegen. Derzeit werden Interviews mit Personalverantwortlichen in Unternehmen zu zukünftigen Inhalten der Ausbildung geführt.
Melanie Erlewein
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Bildung
m.erlewein (at) dmpi-bw.de
0711 45044-50
0173 7013713