Auf Einladung des ZFA trafen sich am 11. Februar 2020 Vertreter von Berufsschulen, Hochschulen, des Kultusministeriums und der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Sozialpartner ver.di und bvdm an der Bergischen Universität Wuppertal zum Austausch über die Lehrersituation an den Berufsschulen Druck und Medien. Ein erstes Treffen erfolgte bereits im Sommer 2019 in Kassel.
Für die kommenden Jahre wird ein erhöhter Bedarf an Lehrkräften für alle Schulformen prognostiziert. Daher wurde dieses Treffen initiiert, um einen Überblick über die aktuelle Situation an den Berufsschulen und den Lehrerausbildungsstätten für die Druck- und Medienbranche zu erhalten.
Derzeit bieten bundesweit vier Hochschulen aufbauend auf den Bachelor in Druck- oder Medientechnik einen Masterstudiengang für das Berufsschullehramt an: Bergische Universität Wuppertal, TU Hamburg, Hochschule Offenburg und TU Darmstadt. Über die verschiedenen Wege zum Berufsschullehrer ist im Druck- und Medien-Abc (Oktober 2019) ein Artikel unter dem Titel „Das Referendariat ist entscheiden" erschienen.
Der aktuelle und zu erwartende Bedarf an Berufsschullehrern ist regional sehr unterschiedlich. Die Schulstandorte, die in der Nähe der oben genannten Hochschulen liegen, haben wenig Probleme Nachwuchslehrkräfte zu gewinnen. In anderen Regionen wird der Bedarf verstärkt über Quer- und Seiteneinsteigern gedeckt. Um diese Passungsprobleme auszugleichen, wurde auf der Website des ZFA eine Plattform für die Meldung von offenen Referendar- und Lehrerstellen an den Berufsschulen der Druck- und Medientechnik eingerichtet.
Von Seiten der KMK soll weiterhin eine wohnortnahe Beschulung gewährleistet werden. Dies soll auch durch rahmenlehrplanübergreifende Beschulung von verwandten Berufen ermöglicht werden. Fachklassen werden erst dann geschlossen, wenn drei Jahre in Folge die Mindestanzahl von 16 Schülern unterschritten wird und keine besonderen Gründe dagegensprechen. Die in den letzten Jahren stabil gebliebenen Ausbildungszahlen lassen hoffen, dass das bisherige Angebot für die Druck- und Medienberufe erhalten bleibt.
Um die Abbrecherquote bei den Lehramtsstudenten zu senken, wurde angeregt, dass Berufsschullehrer den Studierenden an den Hochschulen beratend zur Seite stehen.
Durch diese Treffen wurde der Austausch der Akteure für die Berufsschullehrerausbildung der Druck- und Medienbranche angestoßen. Über den Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA) und die Lehrerarbeitsgemeinschaft Medien e.V. wird die zukünftige Entwicklung beobachtet, so dass rechtzeitige weitere Maßnahmen ergriffen werden können.