Barta: „Die Anbindung an eine CO2-Pipelineinfrastruktur ist für die baden-württembergische Wirtschaft existenziell wichtig, um Zugang zu CO2-Speicherstätten in der Nordsee zu erhalten.“
Baden-württembergische Wirtschaft begrüßt, dass sich der Klima-Sachverständigenrat für ein Carbon-Management im Südwesten stark macht.
STUTTGART – Die baden-württembergische Wirtschaft begrüßt, dass sich der Klima-Sachverständigenrat Baden-Württemberg in seinem Impulspapier für ein Carbon-Management im Südwesten stark macht. „Für manche Industrieprozesse ist eine vollständige Dekarbonisierung schlicht nicht möglich. Der Klima-Sachverständigenrat betont deshalb zu Recht, dass das Carbon-Management eine unverzichtbare Säule ist, um den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zukunftsfest zu machen", sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer des Dachverbands Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), am Montag in Stuttgart.
„Jetzt ist die Landesregierung gefragt, in diesem Bereich zügig aktiv zu werden", erklärte Barta. Auf Bundesebene würden aktuell die Weichen für die CO2-Speicherung (CCS) und Nutzung (CCU) gestellt. So sollen die Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung und das Kohlendioxid-Speicherungs- und -Transportgesetz auf den Weg gebracht werden. „Es ist höchste Zeit, Baden-Württemberg hier zu positionieren", sagte der UBW-Hauptgeschäftsführer. „Die Anbindung an eine CO2-Pipelineinfrastruktur ist für die baden-württembergische Wirtschaft existenziell wichtig, um Zugang zu CO2-Speicherstätten in der Nordsee zu erhalten und keinen Wettbewerbsnachteil zu geografisch günstiger gelegenen Regionen zu erleiden."
In Nordrhein-Westfalen und Bayern hätte die Politik bereits frühzeitig damit begonnen, Wirtschaft, Behörden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Carbon-Management-Thematik zusammenzubringen, bemerkte Barta: „Für die baden-württembergische Landesregierung gilt es nun, zu verhindern, dass das Land bei der CO2-Speicherung und beim CO2-Transport nach hinten durchgereicht wird." Die Landespolitik habe eine Verantwortung für die baden-württembergischen Produktionsstandorte, an denen schwer- oder unvermeidbare CO2-Emissionen im Rahmen industrieller und industrienaher Prozesse entstehen. „Gleiches gilt für die Rolle von Baden-Württemberg als Transitland für industriell abgeschiedenes CO2 aus anderen Bundesländern, der Schweiz oder Österreich in Richtung Nordsee", so Barta.
Eine funktionierende CO2-Transportinfrastruktur sei wettbewerbsentscheidend für die Wirtschaft in Baden-Württemberg, betonte der UBW-Hauptgeschäftsführer: „Um wasserstoffbasierte CCU-Verfahren zu ermöglichen, sollte parallel zum Wasserstoffnetzaufbau zeitnah mit dem Hochlauf erster CO2-Netze begonnen werden." Die in den Eckpunkten der Bundesregierung für eine Carbon-Management-Strategie angekündigte Anpassung des bisherigen Rechtsrahmens werde daher von den UBW begrüßt, so Barta. „Aufgrund der planerischen Überschneidung mit dem Wasserstoffnetz, das zu großen Teilen aus bestehenden Erdgasleitungen umgewidmet wird, sollte die CO2-Netzplanung mit der künftigen integrierten Netzentwicklungsplanung für Erdgas und Wasserstoff synchronisiert werden."
UBW-Pressemeldung: Carbon-Management
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Dr. Alexander Lägeler
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