Sprache lernen, die im Berufsalltag gebraucht wird: Im Rahmen des Job-Turbos wurde Ende Januar 2024 der neue arbeitsplatzorientierte Berufssprachkurs eingeführt. Der konkrete Bedarf am Arbeitsplatz soll durch das Berufssprachangebot besser befriedigt werden.
Hierzu führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) spezielle Job-Berufssprachkurse (Job-BSK) ein, die Sprachkenntnisse vermitteln, die für den konkreten Arbeitsalltag unmittelbar relevant und stärker am Bedarf von Betrieben und Beschäftigten ausgerichtet sind. Ziel ist, den berufsbegleitenden Spracherwerb für Beschäftigte und Unternehmen attraktiver zu gestalten und den Einstieg im Betrieb auch bei noch geringeren Deutschkenntnissen zum Erfolg zu führen. Neu ist vor allem ein individuelles Coaching.
Die Job-Berufssprachkurse (BSK) können verstärkt direkt in den Betrieben stattfinden und dadurch idealerweise in den Berufsalltag eingebaut werden. Zur besseren Vereinbarkeit mit dem Beruf sowie zur Zeitersparnis können sie auch virtuell stattfinden. Sie ergänzen das bisherige Angebot der Berufssprachkurse (BSK), die eher berufsübergreifende kommunikative Kompetenzen vermitteln.
In Zukunft sollen die BSK damit im Kontext des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) initiierten Job-Turbos eine noch wichtigere Rolle zur beschleunigten Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten spielen.
Teilnehmende sollen dabei gezielt befähigt werden, die Kommunikation am Arbeitsplatz mit den für sie wichtigen Sprachhandlungen besser zu bewältigen. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können das Gelernte sofort in der Praxis anwenden. Das ist effektiv und mit dem Erfolg steigt auch die Motivation", sagt Dr. Hans-Eckhard Sommer, Präsident des BAMF. Das BAMF arbeitet eng mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) zusammen, um die Sprachförderbedarfe zu decken.
Der Job-BSK richtet sich an Erwachsene, die bereits einen Integrationskurs absolviert und dabei mindestens das Sprachniveau A2 erreicht haben und entweder eine Arbeitsplatzzusage haben, sich in Vorbereitung auf eine konkrete Beschäftigung oder bereits in Arbeit befinden.
Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der BA und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: "Die Job-Berufssprachkurse für Geflüchtete sind ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration. Die Geflüchteten können ihre Deutschkenntnisse berufsbegleitend und auf ihren Arbeitsplatz bezogen verbessern. Davon profitieren nicht nur die Geflüchteten, sondern auch Unternehmen."
Der Umfang eines Kurses soll etwa 100-150 Unterrichtseinheiten (eine Einheit umfasst 45 Minuten) betragen, die auch in Teilzeit absolviert werden können. Der jeweilige Sprachbedarf wird eng mit den Arbeitgebenden abgestimmt. Pro Kurs sollen in der Regel mindestens sieben Teilnehmende ähnlicher Berufsgruppen teilnehmen, der Start ist allerdings auch bereits mit drei Teilnehmenden möglich.
Der Job-BSK schließt nicht mit einer Prüfung ab, der Fokus liegt vielmehr auf der individuellen Entwicklung. Zu Kursende werden daher Gespräche unter Einbindung der Arbeitgebenden zur Planung beruflicher Perspektiven und zu Möglichkeiten empfohlen, die weitere Entwicklung zu unterstützen.
Weitere Informationen zu den Azubi-Berufssprachkursen:
www.bamf.de/DE/Themen/Integration/ZugewanderteTeilnehmende/AzubiBSK/azubi-bsk-node.html
Die bisherigen Berufssprachkurse der Bundesagentur für Arbeit (BA):
web.arbeitsagentur.de/sprachfoerderung/suche/berufssprachkurse
Flyer: Berufssprachkurse für Auszubildende
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Melanie Erlewein
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Bildung
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