Stuttgart, 14. Oktober 2022: Sven Schneller und Hartmut Villinger als Vorsitzende der dmpi Industrieverbände bestätigt – Unternehmer der Printmedien- und Papier verarbeitenden Industrie wollen den historischen Herausforderungen trotzen.
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Stuttgart | Am 14. Oktober kamen die Mitgliedsunternehmen der dmpi Industrieverbände im Verbändehaus der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) in Stuttgart zu ihrer Jahrestagung zusammen. Im Rahmen der Gremienwahlen wurden Sven Schneller, Geschäftsführer der HERMA GmbH und Hartmut Villinger, Geschäftsführer des Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote GmbH als Vorsitzende der Verbände bestätigt.
Sven Schneller zeigte in einem starken Statement Zuversicht in historisch schwierigen Zeiten für die gesamte deutsche Wirtschaft: „Nennen Sie mich einen trotzigen Optimisten, aber in einem bin ich mir sicher: unsere Branchen haben die Kraft, auch diese Krise zu meistern. Wir werden uns durch eine Energiekrise in Europa nicht den Wettbewerbern aus Asien ergeben".
In diesem Zusammenhang fordert dmpi Geschäftsführer Dr. Alexander Lägeler die nunmehr zügige Umsetzung der Vorschläge der Gaspreiskommission: „Es dauert alles viel zu lange. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb man nicht schon seit Monaten vorbereitet hat, was man im Fall explodierender Energiepreise zu tun gedenkt". Auch dass die Entlastungen für KMU nach den Vorschlägen der Gaspreiskommission im Wesentlichen erst ab März 2023 greifen sollen, stößt auf Kritik beim dmpi.
Das Thema Energiesicherheit beherrschte auch das Fachprogramm am Nachmittag. Hochkarätige Referenten - Dr. Stefan Kaufmann, bis vor kurzem Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff" der Bundesregierung und Prof. Franz Josef Radermacher, Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung - machten sich an einen fesselnden Realitätscheck der deutschen Energiewende in der globalen Wirklichkeit: „Wissenschaftlich fundiert oder politisch ideologisiert?" – so der Prüfstein. Die Herausforderungen sind gigantisch: Im Moment liegt der Anteil der Erneuerbaren am Primärenergieverbrauch in Deutschland gerade mal bei 16%.
Radermacher startete mit einer provozierenden Frage: „Befinden wir uns in einem Illusionstheater?" Die Politik erkläre zwar ausführlich, wie an beschlossenen Klimazielen gearbeitet wird, erreiche sie mit den aktuellen Maßnahmen jedoch nicht und überschätze die Bedeutung von Wasserstoff und erneuerbarer Energien. Beispielsweise lassen sich gar nicht so schnell so viele Windräder bauen, wie für die Substitution von Kohlekraftwerken benötigt würden. Pragmatisch schlägt Radermacher vor, stattdessen vorhandene Technologien wie Atomkraft weiter zu nutzen und fossile Energieträger durch CarbonCapture CO2-neutral und somit klimafreundlich einzusetzen. Auch Verbrennermotoren könnten bereits heute mit synthetischen Kraftstoffen wie Methanol klimaneutral fahren.
Der Arbeitnehmermarkt scheint leergefegt, Fachkräfte und Auszubildende sind schwer zu gewinnen. Gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen entwickelte dmpi in 2022 weitere Unterstützungangebote für die Personalgewinnung. Rüdiger Vogel und Melanie Erlewein stellten die neuen Tools, Trainings und Services vor. Strikt an den Bedarfen der Unternehmen ausgerichtet und entlang der mehrstufigen Candidate-Journey wurden Maßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit und Attraktivität von Arbeitgebern erprobt und als modular aufgebaute Service-Pakete allen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Das positive Feedback der teilnehmenden Unternehmen bestätigt: Ja, es funktioniert. Schritt für Schritt sorgen Analysetool, suchmarktorientierte Stellenausschreibung und dmpi Plattform für mehr und passendere Bewerbungen.
Wir bedanken uns bei unseren Partnern:
Heidelberger Druckmaschinen, DekaBank, HDI Hauptvertretung Benjamin Kurz
Melanie Erlewein
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Bildung
m.erlewein (at) dmpi-bw.de
0711 45044-50
0173 7013713