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Eintrag vom 22.10.2021

Situation an den Papiermärkten eskaliert

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) warnt angesichts der sich weiter verschärfenden Situation bei den Preisen und Lieferbedingungen für Papier vor massiven Auswirkungen für Druckereien und Printprodukte. Wenn Printprodukte nicht mehr verabredungsgemäß und verlässlich geliefert werden können, stehen viele Druckereien vor existentiellen Herausforderungen. Es besteht die Gefahr, dass aus dieser bedrohlichen Entwicklung unwiederbringliche Kollateralschäden in der Druckindustrie entstehen. Wenn Verknappungen und Verteuerungen beim Papier weiter anhalten, wird dies zudem den Trend zur Online-Kommunikation zwangsläufig weiter verschärfen. „Das schadet den Herstellern von Druckprodukten wie den Lieferanten. Es geht um den berühmten selben Ast, auf dem beide sitzen“, warnt der bvdm.

In dieser Situation ist partnerschaftliches Verhalten von Lieferanten und Kunden erforderlich – zum Wohle der ganzen Branche. Dazu gehört vor allem eine transparente und offene Kommunikation. Der bvdm fordert die Unternehmen des Papiergroßhandels und der Papierindustrie dringend auf, im Gespräch mit ihren Kunden, aber auch mit den Branchenverbänden, die vielen offenen Fragen zu beantworten. Das hilft, die notwendige Sachlichkeit zu gewährleisten und zwangsläufig entstehende Emotionen aus der Debatte nehmen. Auf großes Unverständnis bei den Unternehmen der Branche stoßen Schreiben an Druckereien, die zwar die vertraglichen Verpflichtungen zur Lieferung anerkennen, gleichzeitig aber die Käufer auf Rücktrittsrechte und Stornierungsmöglichkeiten hinweisen und im selben Atemzug neue Preise oder Lieferdaten diktieren. Ebenso hat für Irritationen gesorgt, dass Papierreiserhöhungen mit Verteuerungen an den Energiemärkten begründet werden, obwohl die Lieferanten Gas und Strom gewiss nicht über die Spotmärkte, sondern eher über längerfristig abgesicherte Verträge einkaufen. Ähnliches gilt für die gleichlautenden und zum selben Zeitpunkt veröffentlichten Ankündigungen weitgehend identischer Preiserhöhungen.

Der bvdm appelliert an die Papierlieferanten, diese Probleme im Dialog zu lösen – und nicht durch ein einseitiges Diktat. Schließlich können den Druckunternehmen erhebliche Verluste ihrer Aufträge oder Schadensersatzforderungen ihrer Kunden drohen. Der Verband fordert deshalb die Mitgliedsunternehmen auf, im Zweifelsfalle die Rechtsberatung durch den zuständigen Landesverband in Anspruch zu nehmen. Diese werden ihre Mitglieder in Kürze über die aktuelle Situation und vor allem auch über die Rechtslage informieren.

Der bvdm bekennt sich zu einem fairen und partnerschaftlichen Verhältnis zu seinen langjährigen Lieferpartnern, betont aber auch die berechtigten Erwartungen auf präzise Antworten gegenüber den Fragen der Druckereien. Denn diese müssen ebenso transparent und nachvollziehbar ihren eigenen Kunden Verteuerungen und Lieferschwierigkeiten erklären.

Ansprechpartner

Dr. Alexander Lägeler

Dr. Alexander Lägeler
Geschäftsführer

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