Ob glänzend oder glitzernd, temperaturempfindlich oder blickdicht, kratzfest oder abwaschbar – geprägt, kaschiert oder lackiert: „Hinter jeder Art der Veredelung verbirgt sich komplexe Technik. Wir haben die Erfahrung und das Know-how, sie gezielt einzusetzen“, sagt Ralph C. Rieker, Geschäftsführer von RIEKER Druckveredelung in Leinfelden. So erzählt er von UV-Lackierungen, durch die sich ein einfacher Karton wie Seide anfühlt, spektakulär schimmert oder eine Lederoptik erhält oder von vollständig abbaubarer und kompostierbarer Folie auf Basis nachwachsender Rohstoffe.
Doch sehr oft geht es bei Veredelungen nicht nur um ansprechende Optik für Druckerzeugnisse, sondern auch um Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit oder um längere Haltbarkeit durch höhere mechanische Belastbarkeit. Die hauchdünnen Kaschierfolien wirken als Barrieren und sorgen für die Langlebigkeit von Kartonagen, die man sogar abwaschen kann. Sie kommen beispielsweise bei Schulbüchern zum Einsatz, die dadurch eine bis zu 5-fach erhöhte Lebensdauer haben. „Nur etwa 0,2 Prozent des gedruckten Materials werden veredelt und bei den meisten Anwendungen geht es um Schutz“, erläutert Rieker.
Lange Lebensdauer und hohe Recyclingquote
Für den Vater von zwei Söhnen ist die Langlebigkeit der Produkte ein wichtiger Punkt, nicht zuletzt bei der Debatte um Umweltschutz und mehr Nachhaltigkeit. „Die von uns veredelten Drucksachen sind keine Wegwerfprodukte und können, wenn sie dann doch irgendwann entsorgt werden müssen, über die Altpapiersammlung recycelt werden.“ Gemeinsam mit den Herstellern von Lacken und Farben wird an noch umweltfreundlicheren Materialien und Verfahren gearbeitet. Der Betrieb wird dabei oft genug zum Testlabor. „Dieser Wissensvorsprung kommt unseren Kunden zugute und ist Inspiration für innovative Druckprodukte“, so Rieker.
Mehr als 111 Jahre
Veredelungskompetenz Inhaber von RIEKER Druckveredelung in Leinfelden mit 20 Mitarbeitern ist der Wirtschaftsingenieur Ralph C. Rieker. Seit 2001 leitet der 56-Jährige den Betrieb, den sein Urgroßvater Christian F. Rieker 1906 gründete, gemeinsam mit seinem Schwager Andreas W. Knauber. Seit 2015 ist dessen Sohn Henrik (wie Rieker gelernter Drucker und Absolvent der Hochschule der Medien [HdM] in Stuttgart) nun schon in der fünften Generation in der Geschäftsleitung tätig.
Next Generation
Das Unternehmen gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft an die nächste Generation zu übergeben – so, wie es seine Vorgänger schon getan haben – ist ein weiterer Aspekt seiner Sichtweise von Nachhaltigkeit. Rieker: „Mein Urgroßvater hat das Unternehmen gegründet und die Aufgabe jeder Generation ist es, es so zu entwickeln, dass es weiter gedeihen kann.“