Arbeitgeber haben abschlussnahes Angebot vorgelegt – ver.di bewegt sich nicht
Berlin, 15.01.19. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie am 14. Januar 2019 in Berlin endete in der Nacht zum Dienstag ohne Einigung. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) hat abermals ein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt: 4,6 Prozent mehr Lohn für 26 Monate ab dem 1. April 2019, in der ersten Stufe 2,5 Prozent und in einem zweiten Schritt ab dem 1. April 2020 um weitere 2,1 Prozent. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen ab dem 1. April 2019 um 90 EUR angehoben werden. Die Arbeitgeber kritisierten daraufhin das zu gering modifizierte Angebot der Gewerkschaft ver.di: 6,8 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten.
„Wir haben in vier Verhandlungsrunden die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation in vielen Teilbranchen der Papier- und Kunststoffverarbeitung ausführlich erörtert. Gleichzeitig haben wir immer signalisiert, dass wir die Leistungen unserer Beschäftigten im Rahmen der Möglichkeiten honorieren wollen", sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel.
„Unser aktuelles Angebot ist attraktiv; wir sind der Gewerkschaft ein großes Stück entgegengekommen. Auch die von uns geforderte Öffnungsklausel stellt für unsere Beschäftigten keinen Nachteil dar: Unternehmen, die Verluste schreiben, sollen die Entgelterhöhung um sechs Monate verschieben können. Dies ist eine Maßnahme für Ausnahmesituationen, die auch dazu beiträgt, Arbeitsplätze zu sichern."
Peschel kritisierte, dass die geringe Beweglichkeit der Gewerkschaft enttäuschend gewesen sei – vor allem unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Lage in den Teilbranchen: „Wir erwarten von ver.di mehr Realismus und einen Fokus auf die branchenspezifische Lage der Papier- und Kunststoffverarbeitung", sagte der HPV-Verhandlungsführer. Die Verhandlungen werden am 19. Februar 2019 mit der fünften Runde in Berlin fortgesetzt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Alle Informatonen zur aktuellen tarifrunde finden Sie hier: